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HieronymusBrillinger

30.9.1469 Basel, nach 10.1.1537 Freiburg i.Br. (?). Sohn des Kaspar, Prokurators am bischöfl. Gericht, und der Clara. 1482 Diakon, 1485 in Basel immatrikuliert, 1487 Provisor der Münsterschule. 1492 Kaplan zu St. Peter, 1502 Domkaplan. 1505 Rektor der Univ. Basel. Auf Reisen 1492 nach Rom, 1509 nach Frankfurt, Mainz und Rheinzabern (Pfalz) forschte B. nach röm. Altertümern. 1510 untersuchte er im Auftrag der Domherren das Grab der Königin Anna (erste Gattin Kg. Rudolfs I. von Habsburg) im Münster und überführte die Grabkrone in den Kirchenschatz. Als Gegner der Neuerungen auf religiösem und polit. Gebiet übersiedelte er nach der Einführung der Reformation mit dem Basler Domkapitel nach Freiburg i.Br. (dort 1530-37 bezeugt). Als Humanist sammelte er lat. Inschriften, Antiquitäten und Münzen. Er legte vor 1513 ein Diplomatar des Hochstifts an, übersetzte die "Grösseren Basler Annalen" ins Lateinische, die Chronik Heinrichs von Beinheim 1522 für Bürgermeister Adelberg Meyer ins Deutsche, überarbeitete ab 1510 die Chronik der Basler Bischöfe des Nikolaus Gerung genannt Blauenstein im humanist. Sinn und hinterliess notizenartige Aufzeichnungen über die Jahre 1474-1525. Bedeutsam ist sein im Auftrag Bf. Christophs von Utenheim nach 1513 verfasstes "Ceremoniale Basiliensis episcopatus", eine Beschreibung der in Basel an hohen Festtagen und anderen feierl. Anlässen üblichen Zeremonien.

Quellen und Literatur

  • CMD-CH 1, 254
  • Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 1, 41 f.
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Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Brillinger, Hieronymus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012529/2004-08-26/, konsultiert am 28.03.2024.