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Ennetlinth

Dorfteil der ehemaligen Gemeinde Linthal GL, seit 2011 Teil der neuen Gemeinde Glarus Süd, am linken Linthufer gelegen. 1729 Ennetlinth. Gehörte politisch bis 1836 zu Rüti, da dort ursprünglich die einzige Linthbrücke der Gegend stand.

Seit Beginn des 14. Jahrhunderts sind die Einwohner von Ennetlinth nach Linthal kirchgenössig. Die 1604 in Ennetlinth für die reformierten Linthaler erbaute Kirche wurde 1781 durch ein Hochwasser zerstört. Als Teil der Kirchgemeinde Linthal war Ennetlinth nicht nur Mitbesitzer fast aller Wälder, der Ziegenweid- und Wildheurechte, sondern erfüllte gemeinsam mit Linthal zahlreiche kommunale Aufgaben. Noch im 17. Jahrhundert war Ennetlinth grösser als Linthal-Dorf und Linthal-Matt zusammen. 1762 und 1764 verwüsteten Linthüberschwemmungen das Gebiet. Bis zur Einrichtung der Spinnerei Kunz 1839 (heute Spinnerei Linthal AG) war Ennetlinth eine verarmte Siedlung. Das ab 1812 betriebene Schwefelbad Stachelberg, welches Ende des 19. Jahrhunderts zu einer glanzvollen Kuranstalt von europäischem Ruf ausgebaut wurde und von Paris aus mit direkten Eisenbahnwagen erreicht werden konnte, ging 1915 in Konkurs. Wegen seines Alpbesitzes bildete Ennetlinth noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts einen sogenannten Tagwen.

Quellen und Literatur

  • SSRQ GL IV
  • G. Heer, Gesch. der Gem. Linthal, 1909-15
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Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Ennetlinth", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012438/2016-10-27/, konsultiert am 29.03.2024.