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Franz SigmundWagner

Franz Sigmund Wagner. Kolorierte Lithografie eines unbekannten Künstlers, um 1820 (Bernisches Historisches Museum, Sammlung Eduard von Rodt).
Franz Sigmund Wagner. Kolorierte Lithografie eines unbekannten Künstlers, um 1820 (Bernisches Historisches Museum, Sammlung Eduard von Rodt). […]

12.10.1759 Erlach, 11.9.1835 Bern, reformiert, von Bern. Sohn des Michael Wagner, Hauptmanns, und der Elisabeth Bertram. Ledig. Franz Sigmund Wagner entstammte einer verarmten regimentsfähigen Bernburgerfamilie und lebte bereits vor dem frühen Tod seiner Eltern mehrere Jahre im Waisenhaus. Er wurde in verschiedenen Behörden auf den Staatsdienst vorbereitet und war 1791-1800 sowie 1811-1829 Schreiber des Burgerspitals. Nach dem Ende des Ancien Régime sass er 1816-1835 in der Bibliothekskommission und 1818-1830/1831 in der Zensurkommission. Während der Helvetik pflegte Wagner intensive Kontakte zu Künstlerkreisen in Zürich und liess sich dort in Zeichnen, Stechen und Radieren ausbilden. Dieser Leidenschaft ging er später auch in Bern nach: Er publizierte Kunstzeitschriften, handelte mit Kunstobjekten, war Mitglied der Berner Künstlergesellschaft und unterstützte die bernische Regierung beim Aufbau einer Gemäldesammlung, deren Fundament er selbst gelegt hatte. Zudem regte er Kulturinstitutionen wie den Antikensaal und die Kunstbibliothek an. Die Kunst- und Industrieausstellung von 1804 versuchte er in eine dauerhafte Einrichtung zu überführen, leitete auch die Ausstellung von 1810 und war an den Kunstausstellungen von 1818 und 1824 massgeblich beteiligt. Wagner, der sich für die Geschichte der Eidgenossenschaft und des Alten Bern begeisterte, gehörte der 1811 gegründeten Geschichtsforschenden Gesellschaft Bern an, verfasste historische Studien und verfertigte Abschriften von Urkunden und Chroniken. 1805 und 1808 wurde ihm die Leitung der Hirtenfeste zu Unspunnen übertragen (Eidgenössische Feste). 1816-1823 amtierte er als Sekretär der Ökonomischen Gesellschaft, in die er 1799 eingetreten war. Franz Sigmund Wagner setzte bemerkenswerte Impulse im kulturellen Leben seiner Zeit und genoss bei seinen Zeitgenossen hohes Ansehen.

Quellen und Literatur

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Kurzinformationen
Variante(n)
Franz Sigmund von Wagner
Lebensdaten ∗︎ 12.10.1759 ✝︎ 11.9.1835

Zitiervorschlag

Lukas Geiger: "Wagner, Franz Sigmund", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.08.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012375/2021-08-16/, konsultiert am 19.03.2024.