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Diepflingen

Polit. Gem. BL, Bez. Sissach. Strassendorf mit lockerer Siedlung auf der rechten Seite des Homburgerbachs, an der alten Landstrasse (im 18. Jh. auf die linke Talseite verlegt) über den unteren Hauenstein. 1251 Dyephlinchon. 1698 85 Einw.; 1798 188; 1850 218; 1900 230; 1930 183; 1950 222; 1970 356; 2000 506. Frühe archäolog. Zeugnisse sind ein Grabfund aus der Latènezeit und Überreste eines röm. Gutshofs. D. gehörte im MA zur Herrschaft Farnsburg, ab 1322 den Thiersteinern. Ab 1363 war D. Zollstelle am Hauenstein, 1450 ging der Zoll an Basel. Von 1470 an (evtl. schon früher) wurde er in Sissach eingezogen. 1461 gelangte D. mit der Herrschaft Farnsburg in den Besitz der Stadt Basel. Kirchlich gehörte D. stets zu Sissach. Neben der Landwirtschaft wurde vom 18. Jh. an Seidenbandweberei betrieben (1754 17 Webstühle, 1856 46). Während der Trennungswirren der frühen 1830er Jahre hielt D. wegen seiner vielen von Basel abhängigen Heimarbeiter zur Stadt und wurde von trennungswilligen Nachbargem. überfallen. Unter Führung dt. Flüchtlinge erfolgte am 20.5.1833 die Ausrufung der neutralen Republik D., die jedoch nur bis zum 29.5.1833 bestand. 1858 erhielt D. eine Station an der Bahnlinie Sissach-Läufelfingen-Olten. Nach dem Niedergang der Heimarbeit ab den 1930er Jahren nahm die Zahl der Beschäftigten im 2. Sektor zu; später setzte die Entwicklung zum Pendlerdorf ein. 1990 wurde in D. nur noch ein Landwirtschaftsbetrieb gezählt, 2000 keiner mehr.

Quellen und Literatur

  • Die Gemeindewappen des Kt. Baselland, 1984
Von der Redaktion ergänzt
  • Heyer, Hans-Rudolf: Der Bezirk Sissach, 1986, S. 45-48 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, 3). 
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Antonia Schmidlin: "Diepflingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.03.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001221/2004-03-30/, konsultiert am 12.04.2024.