de fr it

JoachimRaff

27.5.1822 Lachen, 4.6.1882 Frankfurt am Main, kath.; Sohn des Franz Joseph, Lehrers, aus Schwaben, und der Katharina geb. Schmid, aus Lachen. 1859 Dorothea (Doris) Genast, Schauspielerin, Tochter des Eduard (Pseudonym: Franz Naumann), Sängers und Theaterdirektors. Gymnasium in Rottenburg am Neckar (Württemberg), 1840 Lehrer in Rapperswil (SG), musikal. Autodidakt. R.s erste Klavierwerke wurden 1844 auf Empfehlung Felix Mendelssohn Bartholdys bei Breitkopf & Härtel gedruckt. 1845 lernte R. Franz Liszt kennen. 1850-56 war er dessen Assistent und Privatsekretär und bewegte sich im Kreis der sog. Neudeutschen Schule in Weimar, die in Anlehnung an Hector Berlioz oder Richard Wagner einen modernen Zugang zur Programmmusik suchte. Trotzdem setzte sich R. 1854 in der Schrift "Die Wagnerfrage" kritisch mit Wagners Schaffen auseinander. 1854-61 war R. Mitarbeiter der "Neuen Zeitschrift für Musik". 1856 zog er nach Wiesbaden, wo er sich v.a. dem Komponieren widmete. Unter seinen Werken finden sich von den "Schweizerweisen" (1855) bis hin zur siebten Sinfonie "In den Alpen" (1876) immer wieder Titel mit Schweizer Bezug. 1878 wurde R. Direktor des neugegr. Hoch'schen Konservatoriums in Frankfurt. R.s beliebtes und umfangreiches Werk geriet rasch in Vergessenheit. Die Aktivitäten der 1972 in Lachen gegr. Joachim-Raff-Gesellschaft sowie eine 1994 durch die Stuttgarter Edition Nordstern begonnene Gesamtausgabe trugen zur Wiederentdeckung von R.s Musik bei.

Quellen und Literatur

  • Die Musik in Gesch. und Gegenwart, Personentl. 13, 22005, 1191-1199
  • M. Römer, «Joachim R., Komponist», in MHVS 100, 2008, 229-231
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 27.5.1822 ✝︎ 4.6.1882

Zitiervorschlag

Christoph Ballmer: "Raff, Joachim", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.07.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012184/2010-07-26/, konsultiert am 29.03.2024.