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IsabelleKaiser

Isabelle Kaiser in ihrem Arbeitszimmer. Fotografie mit eigenhändiger Unterschrift, frühes 20. Jahrhundert (Schweizerisches Literaturarchiv).
Isabelle Kaiser in ihrem Arbeitszimmer. Fotografie mit eigenhändiger Unterschrift, frühes 20. Jahrhundert (Schweizerisches Literaturarchiv).

1.10.1866 Beckenried, 17.2.1925 Beckenried, katholisch, christkatholisch erzogen, später Bekenntnis zum Katholizismus, von Zug. Tochter des Fernando, kulturkämpferischen Genfer Grossrats und Journalisten, und der Wilhelmina geborene Durrer. Enkelin des Ferdinand (->). Ledig. 1868 zog die Familie nach Genf, 1879 nach Zug. 1898 kehrte Isabelle Kaiser nach Beckenried zurück, wo sie ab 1902 in ihrer abgesonderten "Ermitage" lebte. Sie fühlte sich früh zur Dichterin berufen. Der ersten Veröffentlichung, der Erzählung "Perles et larmes" (1884), folgten lyrische Werke, unter anderem "Ici-bas" (1888), und Prosa, zum Beispiel ihr erster Roman "Cœur de femme" (1891) mit stark autobiografischen Zügen. Isabelle Kaiser schrieb französisch, ab 1901 (Novellenband "Wenn die Sonne untergeht") auch deutsch – je nach dichterischer Empfindung. Ihre unpolitischen, vor allem um individuelles Leid und den Tod kreisenden Texte sprachen ein breites Publikum an, wurden übersetzt und zum Teil mehrfach aufgelegt und ermöglichten ihr ein materiell unabhängiges Leben als exzentrische "Priesterin der Dichtkunst". Sie erhielt einen Preis der Académie française.

Quellen und Literatur

  • SLA, Nachlass
  • F.S. Marbach, Isabelle Kaiser, 1940
  • Kosch, Deutsches Literatur-Lex. 8, 841, (mit Werkverz.)
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1.10.1866 ✝︎ 17.2.1925

Zitiervorschlag

Renato Morosoli: "Kaiser, Isabelle", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012019/2013-10-28/, konsultiert am 29.03.2024.