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Heiligberg

Stift weltlicher Chorherren bei Winterthur. Diözese Konstanz. Gegründet um 1225 von den Grafen von Kyburg (1246 mons sanctus). Die dem heiligen Jakob geweihte Pfarrkirche war schon früher von den Herren von Weisslingen als Eigenkirche gestiftet worden. 1273 ergänzte Rudolf von Habsburg die Stiftsstatuten. 1355 und 1415 erlitt Heiligberg Kriegsschäden. Im Zuge der Reformation wurde es 1525 säkularisiert, 1530 ein Teil der Kirche abgebrochen. Das Kapitel bestand aus dem Leutpriester als Vorsteher und drei Kanonikern. 1264 und 1368 wurde je eine weitere Pfründe gestiftet. Jeder Chorherr bewohnte sein eigenes Haus und war zu persönlicher Residenz verpflichtet. Für die Wirtschaftsführung war der Prokurator, ein Chorherr, zuständig (1479 Prokuratorordnung). Der Pfarrsprengel umfasste Heiligberg und Teile des Eschenbergs. Erwerb von Kirchenpatronaten: 1425 St. Georg bei Winterthur, 1444 Buch am Irchel, 1473 Schlatt am Schauenberg. Heiligberg (auch Heiligenberg) war seit 1486 Mittelpunkt der Winterthurer Bruderschaft der St.-Jakobs-Pilger. Patronatsherren und Vögte waren bis 1264 die Kyburger, dann bis 1467 die Habsburger, danach die Stadt Zürich.

Quellen und Literatur

  • HS II/2, 300-307
  • E. Baumeler, Die Urbare des Stifts Heiligberg bei Winterthur, Liz. Zürich, 1988
  • E. Eugster, Adelige Territorialpolitik in der Ostschweiz, 1991, 37-57
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Ernst Baumeler: "Heiligberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012010/2007-12-04/, konsultiert am 28.03.2024.