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HitzkirchKommende

Ansicht von Südwesten. Aquarell aus einer Urbarkopie von 1678 (Staatsarchiv Luzern, KD 75).
Ansicht von Südwesten. Aquarell aus einer Urbarkopie von 1678 (Staatsarchiv Luzern, KD 75). […]

Die Deutschordenskommende in H. wurde kurz vor 1237 gegründet, vermutlich am Sitz der 1235 letztmals genannten Herren von H. (Hof mit Eigenkirche). Als Gründer gilt Konrad von Teufen. 1237 sind in H. Güter des Ordens, 1241 ein Konvent, 1245 ein Komtur und 1276 eine Schwesterngemeinschaft belegt, die sich zwischen 1300 und 1307 auflöste. Trotz der Lage an der im 12. und 13. Jh. wichtigen Nordsüdroute im Seetal blieb der Konvent klein. Für 1307 sind fünf Ritterbrüder und ein Komtur verbürgt, für 1413 drei Ritter, in der Frühneuzeit ein bis zwei Personen. Die Komture rekrutierten sich aus dem schweiz. oder dt. Adel. Geistliche und Kommendenpersonal kamen häufig aus dem dt. Einzugsgebiet des Ordens. Nach dem Konfessionswechsel des Komturs Hans Albrecht von Mülinen 1528 annektierte Luzern 1531 H. und setzte eidg. Kleriker als Komture ein. 1542 wurde H. an den Orden zurückgegeben. H. überlebte als einzige von fünf Schweizer Kommenden des Deutschen Ordens die Reformation. Nach 1425 diente sie als Absteige der Landvogteiverwaltung der Freien Ämter im Amt H. Die Kommende richtete spätestens Mitte des 16. Jh. eine Pfarrschule ein. 1649-69 war H. zur Sanierung des kriegsgeschädigten Ordens dem Landkomtur Elsass und Burgund zugeordnet. 1744 begann Johann Caspar Bagnato mit dem Neubau der Kommende als Dreiflügelanlage; diese wurde 1935 um einen Ostflügel erweitert und 1987-90 restauriert. 1806 hob der Kt. Luzern, welchem H. 1803 zugeteilt worden war, die Ritterhäuser auf und übernahm die Domänen. Im 19. Jh., besonders 1819, fanden Verkäufe und Versteigerungen statt. 1868-2005 beherbergten die Gebäude das Kant. Lehrerseminar. Seit 2007 ist hier die Interkant. Polizeischule untergebracht.

Quellen und Literatur

  • F.R. Wey, Die Deutschordens-Kommende H., 1923
  • G. Boesch, «Das Jahrzeitbuch der Deutschordenskommende H.», in Gfr. 123, 1970, 1-365
  • HS IX/2, 486-488
  • B. Häfliger, «Der Dt. Orden in der Schweiz», in Der Dt. Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. von H. Brommer, 1996, 271-290

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Hitzkirch (Kommende)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011871/2007-12-18/, konsultiert am 28.03.2024.