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SimonGfeller

8.4.1868 Trachselwald, 8.1.1943 Lützelflüh, ref., von Lützelflüh. Sohn des Christian, Försters. 1893 Meta Gehrig, Lehrerin, Tochter des Gottlieb, Landwirts. 1884-87 Lehrerseminar Münchenbuchsee. 1887-96 Lehrer in Grünenmatt (Gem. Lützelflüh), 1896-1929 in Egg (Gem. Lützelflüh). Auf Bitte seines Freundes Otto von Greyerz unterstützte G. 1901-05 Emanuel Friedli bei seiner Arbeit am ersten Band seiner Reihe "Bärndütsch" ("Lützelflüh"). Dadurch wurde G. zum eigenen schriftsteller. Schaffen angeregt. Mit "Heimisbach: Bilder u Bigäbeheiten us em Pureläbe" (1911) begründete G. seinen Ruhm als Berner Mundartautor. Die "Geschichten aus dem Emmenthal" (1914), "Das Rötelein" (1915) und "Christine Brand" (1915) waren auf Hochdeutsch verfasst. Es folgten zwischen 1917 und 1925 v.a. für das Berner Heimatschutz-Theater verfasste Dramen, z.T. Bearbeitungen von Texten von Jeremias Gotthelf. Hervorzuheben sind ferner die sozialkrit. Mundarterzählung "Ämmegrund" (1927), die gegen den Alkoholismus gerichtete Erzählung "Der Abgott" (1933) sowie die autobiografisch geprägten Werke "Drätti, Müetti u der Chlyn" (1931) und "Seminarzyt" (1937). 1952-57 erschienen in 10 Bänden "Gesammelte Erzählungen", 1957 der Briefwechsel mit Otto von Greyerz. G. stand in der Tradition Gotthelfs, gelangte aber zu einem eigenen, myst.-priesterl. Dichtungsverständnis. 1934 Dr. h.c. der Univ. Bern. 1939 Gottfried-Keller-Preis der Martin-Bodmer-Stiftung. 1968 nahm der Ortsteil Dürrgraben der Gem. Trachselwald offiziell den Namen Heimisbach an.

Quellen und Literatur

  • Gfeller-Stiftung, Heimisbach, Nachlass
  • V. Binggeli, Simon G.: der Emmentaler Mundartdichter, 21982
  • C. Joss, "Es geit niene gspässiger weder uf der Wält": der Mensch im Werk von Simon G., 1987
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 8.4.1868 ✝︎ 8.1.1943

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Gfeller, Simon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011826/2005-11-11/, konsultiert am 28.03.2024.