de fr it

Himmelried

Polit. Gem. SO, Bez. Thierstein. Das Dorf liegt am Südhang des Hombergs über dem Kaltbrunnental und umfasst die Weiler Steffen, Baumgarten und Schindelboden sowie Einzelhöfe. 1288 (nicht 1208) in villa Heimenriet. 1739 181 Einw.; 1798 316; 1850 434; 1900 458; 1950 451; 2000 946. In der Kastelhöhle stiess man auf paläolith. Spuren aus dem Moustérien in der unteren Schicht und darüber aus dem Magdalénien (älteste menschl. Spuren im Kt. Solothurn). Streufunde auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Römerzeit. H. bildete einen Teil der bischöfl. Herrschaft Pfeffingen und war später im Besitz der Gf. von Pfeffingen-Thierstein. 1517 erfolgte der Verkauf an den Basler Bischof, der H. 1527 an Solothurn abtrat. H. unterstand nun der Vogtei und dem Gericht Thierstein. Kirchlich gehörte es mit Ausnahme des Schindelboden, der bis heute mit Breitenbach verbunden ist, zu Oberkirch. 1795 wurde ein Vikariat errichtet, das 1804 zur eigenen Pfarrei führte. Bis heute ist H. landwirtschaftlich (Milchwirtschaft und Viehzucht) geprägt. In der frühen Neuzeit bestand Dreizelgenwirtschaft. 1768 zählte man sieben ganze und zwölf halbe Züge, sechzehn Tauner sowie fünf arme Haushaltungen. Um 1895 entstanden eine Sägerei und eine Schreinerei. Daneben bot v.a. eine Papierfabrik in Grellingen Erwerbsmöglichkeiten an. Nach der Erschliessung H.s für den Privatverkehr Ende der 1950er Jahre setzte die Zuwanderung aus der Region Basel ein, die eine starke Bautätigkeit nach sich zog. Das Dorf entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zur Wohngemeinde mit zahlreichen Wegpendlern in den Grossraum Basel.

Quellen und Literatur

  • H. (Kt. Solothurn), 1988
  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 368-371
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Lukas Schenker: "Himmelried", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001182/2012-02-08/, konsultiert am 29.03.2024.