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RichardWeiss

Porträt von Richard Weiss aus dem Fotostudio Eggen in Zürich-Stadelhofen, um 1955 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Porträt von Richard Weiss aus dem Fotostudio Eggen in Zürich-Stadelhofen, um 1955 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

9.11.1907 Stuttgart, 29.7.1962 Russo (heute Gemeinde Onsernone), reformiert, von Mettmenstetten. Sohn des Richard Friedrich, Kochs, und der Bertha geborene Kupper. Liselotte Steinbrüchel. 1927-1933 Studium der Germanistik und Geschichte in Zürich, Heidelberg und Paris, 1933 Dissertation über „Das Alpenerlebnis in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts“. Das ab Mitte der 1930er Jahre gemeinsam mit Paul Geiger realisierte Monumentalprojekt „Atlas der schweizerischen Volkskunde“ (1950-1989) und „Das Alpwesen Graubündens“ (Habilitation, 1941) ebneten dem Forscher den Weg zur Volkskunde. Die Universität Zürich berief ihn 1945 auf den ersten vollamtlichen Lehrstuhl des Fachs, was er 1946 mit einer neuen „Volkskunde der Schweiz“ quittierte: Ein Epochenwurf, der den traditionellen Kanon der Volkskunde aus funktionalistischer Sicht anging und auf diese Weise auch international Massstäbe setzte. Sie wurden in einer Vielzahl thematisch breit gestreuter Beiträge und dem Buch „Häuser und Landschaften“ (1959) gefestigt und belegen den Durchbruch zu einer traditions- und gemeinschaftsbezogenen Integrations- und Gegenwartswissenschaft, abseits von Heimatkunde und Reliktschwärmerei.

Quellen und Literatur

  • SAVk 58, 1962, H. 4
  • P. Hugger, «Zu Gesch. und Gegenwart der Volkskunde in der Schweiz», in Hb. der Schweiz. Volkskultur 1, hg. von P. Hugger, 1992, 15-33, v.a. 24 f.
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Lebensdaten ∗︎ 9.11.1907 ✝︎ 29.7.1962

Zitiervorschlag

Ueli Gyr: "Weiss, Richard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.04.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011701/2013-04-04/, konsultiert am 29.03.2024.