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WilhelmWackernagel

23.4.1806 Berlin, 21.12.1869 Basel, lutherisch, aus Berlin, ab 1837 von Basel. Sohn des Johann Wilhelm, Buchdruckers und Kriminalkommissars, und der Agnes Sophie geborene Schulze. 1) 1837 Karoline Louise Bluntschli, 2) 1850 Maria Salome Sarasin. Schwager von Johann Caspar Bluntschli und Karl Sarasin. 1824-1827 Studium der altdeutschen Sprache und Literatur sowie der klassischen Philologie in Berlin, unter anderem bei Karl Lachmann, 1828-1830 Journalist und Privatgelehrter in Breslau, ab 1830 in Berlin, 1833 Promotion in Göttingen. In Preussen als Demagoge verdächtigt, folgte Wilhelm Wackernagel 1833 einem Ruf nach Basel, wo er zuerst am Pädagogium, ab 1835 auch als ordentlicher Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Basel unterrichtete (Rektor 1841, 1855, 1866). Er war der erste Lehrstuhlinhaber für Germanistik an der Universität Basel und zählte neben Jacob Grimm zu den bedeutendsten Germanisten seiner Zeit. Wichtige Werke sind unter anderem das "Deutsche Lesebuch" (4 Bände, 1835-1855) und seine "Poetik, Rhetorik und Stilistik" (1873, Nachdruck 2003). Wackernagel sass 1854-1857 und 1868-1869 im Basler Grossen Rat, war Mitglied einer Freimaurerloge sowie verschiedener gemeinnütziger Gesellschaften. Er baute auch die mittelalterliche Sammlung auf, Vorläuferin des Historischen Museums Basel. 1867 Dr. iur. h.c. der Universität Halle.

Quellen und Literatur

  • F.W. Bautz, Biogr.-Bibliograph. Kirchenlex. 13, 1998, 134-136
  • Internat. Germanistenlex. 1800-1950, hg. von C. König, 3, 2003, 1965-1967
  • Kosch, Deutsches Literatur-Lex. 26, 578
Weblinks
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Zitiervorschlag

Thomas K. Kuhn: "Wackernagel, Wilhelm", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.09.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011697/2012-09-11/, konsultiert am 10.04.2024.