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HansMayer

19.3.1907 Köln, 19.5.2001 Tübingen, isr., Deutscher. Sohn aus grossbürgerl. Kaufmannsfamilie. Stud. der Staats- und Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie in Köln, Berlin und Bonn, 1933 Dr. iur. in Berlin. 1933 Emigration über Frankreich nach Genf, dort ab 1934 versch. Forschungsaufträge an Max Horkheimers Institut für Sozialforschung, später zusätzlich am Genfer Hochschulinstitut für Internat. Studien. 1938 mit Unterstützung Carl Jacob Burckhardts Fertigstellung der literaturwissenschaftl. Studie "Georg Büchner und seine Zeit" (gedruckt 1946, später Habilitation an der Univ. Leipzig). Er schrieb, z.T. unter dem Decknamen Martin Seiler, für den "Bund", "Die Tat" und für Thomas Manns "Mass und Wert". 1940-45 wurde M. als Flüchtling in Schweizer Arbeitslagern interniert. Er gründete die Emigrantenzeitschrift "Über die Grenzen", die den Internierten eine Stimme verlieh. 1945 arbeitete er als offizieller Flüchtlingsvertreter für die Region Basel und Jura, u.a. mit Karl Barth. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. 1948-63 war er Prof. für Literaturgeschichte in Leipzig. 1963 siedelte er in die Bundesrepublik über. 1965-73 wirkte er als Prof. für dt. Sprache und Literatur in Hannover. M. schrieb sozial- und literaturwissenschaftl. Studien und hinterliess ein gewaltiges Alterswerk.

Quellen und Literatur

  • Ein Deutscher auf Widerruf, 2 Bde., 1982-84, (Autobiogr.)
  • Dt. Literaturarchiv, Marbach
  • Hist. Archiv der Stadt Köln
  • Kosch, Deutsches Literatur-Lex. 10, 639-641
  • Killy, Literaturlex. 8, 29
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Franziska Meister: "Mayer, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011672/2008-08-27/, konsultiert am 28.03.2024.