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AndreasHeusler

10.8.1865 Basel, 28.2.1940 Basel, ref., später Atheist, von Basel. Sohn des Andreas (->). 1893 Sidonie Hohenschild (1922 geschieden). Stud. an den Univ. Basel, Freiburg i.Br. und Berlin, 1887 Promotion, 1890 Habilitation. 1894 ao. Prof., 1914-19 o. Prof. für Germ. Philologie an der Univ. Berlin, 1920-36 Inhaber eines für ihn geschaffenen Lehrstuhls an der Univ. Basel. H.s Dissertation fasst auch eine Stadtmundart als "naturwüchsige Volksmundart" in Kontinuität der alten Sprache auf. Intensive Forschungen zur Literatur, Sprache (v.a. Syntax) und zum Recht Altislands liegen H.s bis heute nachwirkenden Theorien zur dt. Versgeschichte (1925-29) und zum genet. Verhältnis von Lied und Epos in der germ. Sagendichtung (1905) zugrunde. In Übersetzungen und in seinem wissenschaftl. Werk versuchte H. dem Stil der isländ. Sagas nahe zu kommen. Seine Tendenz, die christl.-ma. gegen die altgerm. Ethik auszuspielen, führte auch zu Verzerrungen. In den letzten Lebensjahren nahm H. aufgrund seiner Germanophilie eine zwiespältige Haltung gegenüber Hitler ein, von dem er sich erst um 1938 distanzierte. 1907-19 Mitglied der Preuss. Akad. der Wissenschaften.

Quellen und Literatur

  • Altisländ. Elementarbuch, 1913 (71967, )
  • Die Gesch. vom weisen Njal, 1914
  • Die altgerm. Dichtung, 1923 (19412)
  • Kl. Schr., 2 Bde., 1943-69
  • Schr. zum Alemannischen, hg. von S. Sonderegger, 1970, (mit biogr. Einleitung)
  • UBB, Nachlass
  • Andreas H. an Wilhelm Ranisch, hg. von K. Düwel, H. Beck, 1989, (mit Werkverz.)
  • U. Wyss, Andreas H. (1865-1940), 2000
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 10.8.1865 ✝︎ 28.2.1940

Zitiervorschlag

Walter Haas: "Heusler, Andreas", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011658/2006-08-30/, konsultiert am 29.03.2024.