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H.Clauren

20.3.1771 Dobrilugk (heute Doberlug-Kirchhain, Brandenburg, D), 2.8.1854 Berlin, prot., von Dobrilugk. Sohn des kursächs. Amtsmanns Johann Carl Heun. Das Pseudonym H. Clauren ist ein Anagramm des richtigen Namens - bei dem Vornamen Heinrich, der dem Künstlernamen manchmal vorangestellt wird, handelt es sich um eine spätere Erfindung. 1791 Dr. iur. in Leipzig, 1800 Kommissionsrat, 1801-10 Gutsverwalter, Mitherausgeber der Jenaer "Allg. Literatur-Zeitung". Vielgelesener Unterhaltungsschriftsteller. Grosser Erfolg mit der Erzählung "Mimili" (1815), einer Liebesgeschichte zwischen einem schweiz. Naturkind und einem preuss. Offizier. Neben dem Berner Oberland ("Mimili") bilden auch die Naturkulissen der Innerschweiz ("Der Kirchhof in Schwytz" 1819) und des Juras ("Elsie von Solothurn" 1820) das Lokalkolorit von C.s Erzählungen. Verfasser sentimental-erot. Bauernliteratur, deren "Unnatur" Jeremias Gotthelf in der Vorrede zur 2. Auflage des "Bauernspiegels" (1839) als negative Folie für seine eigenen Bauernromane anprangert. Kritik an der trivialliterar. Manier der Werke C.s übte auch Wilhelm Hauff mit der Satire "Der Mann im Mond" (1825, unter C.s Namen).

Quellen und Literatur

  • Mimili, hg. von J. Schöberl, 1984
  • U. Fritzen-Wolf, Trivialisierung des Erzählens, 1977
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Kurzinformationen
Variante(n)
Carl Heun (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 20.3.1771 ✝︎ 2.8.1854

Zitiervorschlag

Urs Meyer: "Clauren, H.", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.11.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011635/2015-11-18/, konsultiert am 09.04.2024.