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Vers la Tour

Mittelalterliche Siedlung in der ehemaligen Gemeinde Dommartin VD (heute Gemeinde Montilliez), die in einer Schlaufe der Mentue liegt und aus drei Teilen besteht: einer offenen Stadt (villa), einer befestigten Stadt (castrum) und einer Zitadelle (popia). Der quadratische Holzturm der popia wurde um 1185 gleichzeitig mit dem castrum (oder Oberstadt) vom Lausanner Domkapitel errichtet. Das castrum zählte 33, die villa (oder Unterstadt) 57 Häuser, als 1235 eine Feuersbrunst die Siedlung nahezu vollständig zerstörte. Der Turm, das castrum und die villa wurden wahrscheinlich im Lauf des 14. Jahrhunderts aus Stein neu gebaut. Die vermutlich aus dem 7. Jahrhundert datierende Kirche St. Martin in der Unterstadt brannte 1547 ab; danach wurden das castrum und die villa verlassen. An ihrer Stelle entstand das heutige Dorf Dommartin. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts diente der Turm als Gefängnis. Die Siedlung (castrum und Turm) steht seit 1900 unter Denkmalschutz.

Quellen und Literatur

  • J.-D. Morerod, «Un aménagement foncier à Dommartin en 1440 et le sens du mot tierdoz», in Paysages découverts 1, 1989, 129-134

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Vers la Tour", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.01.2015, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011506/2015-01-03/, konsultiert am 29.03.2024.