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JakobBaechtold

27.1.1848 Schleitheim, 7.8.1897 Zürich, reformiert, von Schleitheim. Sohn des Johann Jakob, Arztes, und der Henriette Mathilde geborene Maurer. 1873 Rosalie Stöckli. Kantonsschule Schaffhausen, 1867-1870 Germanistikstudium in Heidelberg und München, 1870 Promotion in Tübingen. Ab 1872 Gymnasiallehrer in Solothurn und Zürich, wo Jakob Baechtold 1879-1884 gleichzeitig das Feuilleton der NZZ leitete. 1880 Habilitation, 1887 ausserordentlicher, 1888 ordentlicher Professor für deutsche Literatur an der Universität Zürich, 1896 Lehrauftrag für Schweizer Literatur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören "Gottfried Kellers Leben" (1884-1897, 3 Bde.) und die "Geschichte der deutschen Literatur in der Schweiz" (1887-1892, Neudruck 1919). Die Keller-Biografie wurde von Emil Ermatinger, Baechtolds "Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten der Schweiz" von Otto von Greyerz unter anderem bis nach 1950 in überarbeiteter Form wiederholt neu aufgelegt. Eine unter anderem durch Veröffentlichungen aus dem Nachlass vorbereitete Mörike-Monografie blieb unausgeführt. Eine weitreichende Tätigkeit entwickelte Baechtold als Herausgeber (z.B. "Dichtung und Wahrheit" in der Weimarer Goethe-Ausgabe). Zu seinem Freundeskreis gehörten Johannes Brahms, Gottfried Keller (Bruch 1885) und Heinrich Leuthold, dessen Gedichte er 1878 veröffentlichte. Zeitgenossen wie Michael Bernays und Hedwig Bleuler-Waser haben Baechtolds lebendige Darstellung und gründliches Wissen hervorgehoben.

Quellen und Literatur

  • ZBZ, Nachlass
  • W. von Arx, Lebensbild von Jakob Baechtold, 1899
  • SchBeitr. 34, 1957, 236-241
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Kurzinformationen
Variante(n)
Jakob Bächtold
Lebensdaten ∗︎ 27.1.1848 ✝︎ 7.8.1897

Zitiervorschlag

Rätus Luck: "Baechtold, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.12.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011485/2001-12-26/, konsultiert am 29.03.2024.