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Freudenau

In der Gem. Untersiggenthal AG liegender ehem. Dinghof des Stifts Säckingen mit Burganlage, die den rechtsufrigen Brückenkopf einer wahrscheinlich in den 1240er Jahren erstellten und später abgegangenen Brücke über die Aare unterhalb deren Zusammenflusses mit Reuss und Limmat bildete. Die Burganlage an dem zu vermutenden Umschlag- und Stapelplatz bestand aus einem mächtigen Wehrturm und einer über 100 m langen Ringmauer, an deren Innenseite sich Wohn- und Wirtschaftsbauten des 13. Jh. anlehnten. Bewohner der Burg waren habsburg. Dienstadlige, welche den Turm von ihren Herren, die umgebende Anlage aber von der Äbtissin von Säckingen zu Lehen erhielten. Um 1410 wurde die ganze Anlage mit Ausnahme des Turmes bei einem Zürcher Überfall zerstört. Das Burggut gelangte 1466 an die Fährleute der gegenüberliegenden Nachfolgesiedlung Stilli. Der unterspülte Wehrturm wurde 1853 teilweise gesprengt. 1970-82 erfolgten umfangreiche Ausgrabungen und eine Konservierung der Grund- und Ringmauern. Die bedeutendsten Funde werden im Ortsmuseum Untersiggenthal aufbewahrt.

Quellen und Literatur

  • M. Baumann, P. Frey, F. im untern Aaretal, 1983
  • Kdm AG 7, 1995, 166-170

Zitiervorschlag

Max Baumann: "Freudenau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.09.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011373/2015-09-09/, konsultiert am 29.03.2024.