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LohnSO

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Solothurn, Bezirk Wasseramt. Haufendorf am nordöstlichen Auslauf des Bucheggbergs. Die Einwohnergemeinde (nicht aber die Bürgergemeinde) ist seit 1993 mit der Nachbargemeinde Ammannsegg vereinigt (Lohn-Ammannsegg). Um 1260 Lon. Ein Steuerverzeichnis von ca. 1435 nennt namentlich sieben Familien. 1798 161 Einwohner; 1808 190; 1850 262; 1900 322; 1950 487; 1990 1346.

Römischer Gutshof aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. Um 1260 verzeichnet ein kyburgisches Einkünfteverzeichnis sechs zinspflichtige Schupposen in dem zur Landgrafschaft Burgund zählenden Lohn. Die vorher bei den Grafen von Kyburg-Burgdorf liegenden landgräflichen Rechte standen ab 1406 Bern zu und gingen 1516 an Solothurn über. Das St. Ursenstift, das niederer Gerichtsherr war, wurde mit dem Erwerb des Kirchensatzes von Biberist 1406 auch Zehntherr in Lohn, dessen Einwohner nach Biberist kirchgenössig waren. Namhafte Bodenzinsrechte besassen 1398-1674 die Prämonstratenser von Gottstatt. Lohn gehörte unter solothurnischer hoheitlicher Verwaltung bis zur neuen Gemeindeorganisation von 1831 zum Gerichtskreis Biberist in der Vogtei Kriegstetten (heute Bezirk Wasseramt). Vor der Industrialisierung war Lohn fast ausschliesslich agrarisch geprägt (Ackerbau). Allmend- und Waldnutzungsrechte waren in insgesamt zwölf Rechtsamen zusammengefasst. Um 1840 verteilten sich diese auf 33 Nutzungsberechtigte. 1808 verzeichnete Lohn 26 Bauern nebst einem Schulmeister, einem Wirt und ländlichen Gewerbetreibenden. Der 1828-1833 erfolgte Bau einer modernen Strassenverbindung Biberist-Lohn-Kantonsgrenze band Lohn in das Strassennetz Basel-Solothurn-Bern ein. An kirchlichen Bauten weist Lohn neben der Kapelle von 1725 seit 1962 eine reformierte, seit 1971 auch eine katholische Kirche auf. Der erste Schulhausbau stammt von 1812. 1970 setzte eine markante bauliche Entwicklung ein. Über 80% der Wohngebäude, meist Einfamilienhäuser, stammen aus der Zeit nach 1947.

Quellen und Literatur

  • W. Luterbacher-Tschumi, Lohn, 1980
  • A. Havel, E. Müller, «Ein röm. Gutshof in Lohn», in Archäologie des Kt. Solothurn 2, 1981, 11-20
  • O. Noser, «Gottstatt und Lohn», in JbSolG 55, 1982, 145-188

Zitiervorschlag

Othmar Noser: "Lohn (SO)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.07.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001134/2008-07-09/, konsultiert am 19.03.2024.