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KriegstettenGemeinde

Polit. Gem. SO, Bez. Wasseramt. K., Hauptort des Bez. Wasseramt, liegt am Ostrand der Gerlafinger Ebene. 1256 Krechsteiten, Kriechsteiten. 1800 75 Einw.; 1850 186; 1900 340; 1950 689; 2000 1'126. Auf dem Kirchhof stiess man auf Spuren eines röm. Gutshofs, andernorts auf frühma. Keramik. K. gehörte zur Herrschaft Halten, deren Ministerialen im Dienst der Zähringer, ab 1218 der Kyburger standen. Im Gümmenenkrieg 1332 wurde es zerstört. Solothurn erwarb 1466 von Reinhart von Malrein und seiner Frau Küngold von Spiegelberg die Herrschaft K. zusammen mit der Herrschaft Halten. Der Kirchensatz lag anfänglich bei den Gf. von Neuenburg und kam über versch. Besitzer ebenfalls 1466 an Solothurn. Bis 1798 gehörte K. zur Vogtei K. (dann bis 1991 Bez. K.). Als kath. Kirchgemeinde umfasst K. neun Gemeinden. Seit 1964 besteht eine ref. Kirche. Mit dem Kreuz (1678 Tavernenbrief), einem klassizist. Landgasthof, der 1774 von Paolo Pisoni neu gebaut wurde, verfügt K. über ein bedeutendes Gebäude. Das erste Schulhaus datiert von 1793, das zweite, zugleich die erste Bezirksschule des Wasseramts, von 1868. In K. entstand die erste elektr. Kraftübertragungsanlage für industrielle Nutzung in Europa über 8 km vom Öschfluss nach Solothurn. 1966 erhielt K. einen Anschluss an die A1 und entwickelte sich zu einer ländl. Pendlergemeinde.

Quellen und Literatur

  • F. Eggenschwiler, Die territoriale Entwicklung des Kt. Solothurn, 1916
  • U. Wiesli, Geographie des Kt. Solothurn, 1969

Zitiervorschlag

Othmar Noser: "Kriegstetten (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001133/2006-08-31/, konsultiert am 29.03.2024.