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LouisSegond

Titelseite der Erstausgabe von 1874 seiner Übersetzung des Alten Testaments (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne).
Titelseite der Erstausgabe von 1874 seiner Übersetzung des Alten Testaments (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne).

3.5.1810 Plainpalais (heute Gem. Genf), 18.6.1885 Genf, ref., aus Pariset (Dauphiné) und ab 1839 von Genf. Sohn des Joseph, kath. Schusters aus Frankreich, und der Jeanne Christine geb. Dufour, ref. Genferin. 1) Jeanne Marie Depallens, Tochter des Daniel, 2) Susanne Albertine Pilet, Tochter des Jean-Samuel, Theologieprofessors. S. interessierte sich zunächst für Naturwissenschaften und Medizin, bevor er ab 1830 in Genf Theologie studierte (1834 Bakkalaureat und Ordination, 1835 Lizenziat). 1836 promovierte er in Strassburg mit einer Dissertation über die Inspiration, die von seinem gemässigten Supranaturalismus zeugte. 1834-35 studierte S. beim Orientalisten Georg Wilhelm Friedrich Freytag an der Univ. Bonn. 1836 gründete S. in Genf eine Vereinigung zur Exegese des Neuen Testaments, die bis 1841 bestand. 1835-38 arbeitete er für die liberale theol. Zeitschrift "Le protestant de Genève", 1841-64 als Pfarrer in Chêne-Bougeries. 1847 war S. Feldprediger des 2. Genfer Bataillons im Sonderbundskrieg. 1858 hatte er das Amt des Moderators (Vorsitzender und Betreuer) der Compagnie des pasteurs inne. Nachdem S. 1859-64 einen Freikurs über bibl. Archäologie und eine Einführung ins Alte Testament angeboten hatte, wirkte er von 1872 bis zu seinem Tod als Prof. für Hebräisch und Exegese des Alten Testaments an der Akad. und dann an der Univ. Genf. 1864 wurde er von der Compagnie des pasteurs mit einer neuen Übersetzung des Alten Testaments betraut. Er stellte diese 1871 fertig, 1874 kam sie in zwei Bänden heraus. Die Bibel war ein Meisterwerk eines der besten ref. Hebräischkenner seiner Zeit, dessen franz. Übersetzung noch heute besticht. Nach diesem Erfolg übersetzte S. auch das Neue Testament, wobei er sich auf die krit. Ausgabe von Konstantin von Tischendorf stützte. Die komplette Ausgabe seiner Bibelübersetzung erschien 1880 in Oxford.

Quellen und Literatur

  • Au pied du Carmel, 1875
  • Encyclopédie des sciences religieuses 13, hg. von F. Lichtenberger, 1882, 196 f.
  • F. Chaponnière, Pasteurs et laïques de l'Eglise de Genève au dix-neuvième siècle, 1889
  • Livre du Recteur 5, 545
Weblinks
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VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.5.1810 ✝︎ 18.6.1885

Zitiervorschlag

Frédéric Amsler: "Segond, Louis", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.04.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011323/2013-04-19/, konsultiert am 16.04.2024.