de fr it

Antoine deChandieu

um 1534 Chabottes (Macônnais), 23.2.1591 Genf, ref., kurz vor seinem Tod Bürger von Genf. Sohn des Guy de la Roche-C. und der Claudine du Molard, dame de Chabottes. Herr von La Roche und C. Françoise de Felins. Jurastud. in Toulouse. Nachdem C. in Genf Calvin kennengelernt hatte, trat er zum neuen Glauben über. 1556/57 Ordination zum Pfarrer der Kirche von Paris. Zu Beginn der Religionskriege floh C. nach Orléans, wo er 1562 die dritte nationale Synode präsidierte und die "demokrat." Prinzipien angriff, die Jean Morély in seinem "Traicté de la discipline et police chrestienne" (1562) vertrat. Im Exil in Genf und Lausanne 1568-70 sowie 1573-83 unterrichtete C. an der Lausanner Akademie und polemisierte gegen die Jesuiten und die Anhänger der luther. Ubiquitätslehre. Ausserdem arbeitete er an der Redaktion der "Harmonia confessionum fidei" (1581) von Jean-François Salvard mit. Von 1587 an im Dienste des Königs von Navarra, der ihn 1588 in die ref. Kantone entsandte, kehrte C. nach Genf zurück und beteiligte sich 1589 am Krieg gegen Savoyen. C. war eine wichtige Persönlichkeit des französischsprachigen Protestantismus und Mitbegründer der ref. Scholastik.

Quellen und Literatur

  • Opera theologica, 1592
  • A. Bernus, Le ministre Antoine de C., d'après son journal autographe inédit, 1889
  • P. Denis, J. Rott, Jean Morély et l'utopie d'une démocratie dans l'Eglise, 1993
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Olivier Fatio: "Chandieu, Antoine de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.05.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011077/2005-05-24/, konsultiert am 19.03.2024.