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Neu-Aspermont

Mächtiger Ruinenkomplex auf einem Bergvorsprung nordöstlich und oberhalb der polit. Gem. Jenins GR gelegen, mit einem Hauptturm, einem mehrteiligen Wohngebäude und einer Ringmauer. Der Hocheingang des sechsgeschossigen Turms befindet sich im dritten Stock. Das oberste Geschoss mit den Schlüssellochscharten und den Viereckfenstern wurde erst im 16. Jh. aufgesetzt. Die wohl aus der 1. Hälfte des 13. Jh. stammende Anlage wurde vermutlich durch die Herren von Aspermont erbaut. 1284 gehörte N. den Frh. von Vaz, ab Mitte des 14. Jh. diversen Fam. aus dem Vinschgau. 1499 wurde N. von den Bündnern erobert und teilweise zerstört, danach aber wieder aufgebaut. 1536 verkaufte Johann von Marmels Burg und Herrschaft an die Drei Bünde. Die im späten 17. Jh. verlassene Burg verfiel im 18. Jh. Im Innern bestehen noch Überreste von Abortnischen, Schranknischen und einem würfelförmigen Ofen.

Quellen und Literatur

  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 319-322
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Zitiervorschlag

Maria-Letizia Boscardin: "Neu-Aspermont", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010825/2010-09-21/, konsultiert am 16.04.2024.