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Biezwil

Polit. Gem. SO, Bez. Bucheggberg. Haufendorf mit Einzelhöfen Aspi (Aussiedlung 1789), Schoren und Zelgli. 1255 in Beizwile , 1276 zue Biezwile, 1279 de Biezwile. 1798 302 Einw.; 1850 579; 1900 376, 1950 303; 1980 226; 2000 289. Neolith. Schalenstein im Gemeindewald; röm. Streufunde im Dorfbereich. Laut einer Abschrift aus dem 17. Jh. übergab Heinrich von Buchegg 1276 seiner Gemahlin 14 Schupposen in B., ferner den Steinbruch (Flühli, Gemeindewald), wo noch im 19. Jh. Mühlesteine gebrochen wurden. B. war im 13. und 14. Jh. Teil der Herrschaft Buchegg, nach 1391 der solothurn. Vogtei Bucheggberg (Niedergericht Schnottwil). Das Hochgericht blieb bis 1798 bernisch (Landgericht Zollikofen). Bereits vor der Reformation (1528) war B. ins bern. Oberwil bei Büren pfarrgenössig. Während des 19. Jh. trat zur dominierenden Landwirtschaft mit der Garnsiederei ("Garnbauche") ein Gewerbe von regionaler Bedeutung. Der Dorfbrand von 1893 zerstörte 37 Firste, danach zahlreiche Auswanderungen. Für die regionale Landwirtschaft wurde im 20. Jh. die Getreide-Saatzucht von B. wichtig. Ein grosser Teil der Erwerbstätigen findet heute sein Auskommen in Solothurn, im Bez. Lebern sowie im bern. Amtsbez. Büren. Über die Hälfte der in B. Erwerbstätigen war 1990 im 1. Sektor beschäftigt.

Quellen und Literatur

  • P. Lätt, Bucheggberg, 1994
  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 210-212

Zitiervorschlag

Peter Lätt: "Biezwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001078/2004-08-10/, konsultiert am 29.03.2024.