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AntonKlingler

6.8.1649 Zürich, 24.8.1713 Zürich, reformiert, von Zürich. Sohn des Heinrich Klingler, Müllers, und der Regula Hess. 1688 Regula Hess, Witwe des Hans Rudolf Hartmann zum Steinbock, des reichsten Zürchers. In den 1670er Jahren Theologiestudium in Groningen, Leiden und Marburg. 1677 Professor der Ethik und Theologie am Gymnasium Hanau, 1679 Dr. theol. an der Universität Franeker, lehnte Ruf als Professor nach Groningen ab. 1681 Diakon an der Predigerkirche Zürich, 1684 Pfarrer zu St. Peter, 1688-1713 oberster Pfarrer am Grossmünster und Antistes der zürcherischen Kirche. Klingler, von polemischem und herrischem Naturell (er legte sich den Titel «Exzellenz» zu), war ein Verfechter der Orthodoxie und ein Gegner des Pietismus. Er wandte sich gegen Bestechlichkeit in der Geistlichkeit. 1701-1705 wurde er Opfer eines Gespensterbetrugs, bei dem er sich als unbarmherziger, weltlicher Tyrann entpuppte. 1712 veranlasste Klingler die Regierung zum Eingreifen in den Toggenburgerkrieg.

Quellen und Literatur

  • Dejung, Emanuel; Wuhrmann, Willy (Hg.): Zürcher Pfarrerbuch 1519-1952, 1953.
  • Farner, Oskar: «Der Poltergeist im Antistitium», in: Zwingliana, 10, 1954, S. 114-120.
  • Schär, Markus: Seelennöte der Untertanen. Selbstmord, Melancholie und Religion im Alten Zürich, 1985.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.8.1649 ✝︎ 24.8.1713

Zitiervorschlag

Marilene Hess: "Klingler, Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2022. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010703/2022-08-17/, konsultiert am 28.03.2024.