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JörgBrunner

Erstmals erw. 1520, nach 1571, aus Landsberg (Bayern), in jungen Jahren nach Bern gekommen. 1520 Kaplan des Chorherrenstifts St. Vinzenz, 1522 Priester in Kleinhöchstetten, Kapitel Münsingen. Vom Dekan beim Berner Rat verklagt, weil er Kirche und Klerus scharf kritisiert hatte. Der Rat gelangte nicht an den in Fragen der Lehre zuständigen Bf. von Konstanz, sondern bestellte eine Kommission von Ratsverordneten und geistl. Experten und führte am 29.8.1522 ein öffentl. Glaubensgespräch durch. Das theol. Gutachten stellte fest, B. habe sich vor seinen Klägern anhand der Bibel durchwegs zu verantworten vermocht. Daraufhin wies der Rat Dekan und Kapitel von Münsingen an, B. künftig unbehelligt das Gotteswort predigen zu lassen und allfällige B. betreffende bischöfl. Mandate nicht zu beachten. Als B. sich 1525 dem Willen des Rats, die Berner in Lehre und Kult auf die kirchl. Tradition zu verpflichten, nicht fügte, wurde er seines Amts enthoben. 1529-33 wirkte er in der Pfarrei Benken (BL) für die Reformation. Danach verlieren sich seine Spuren. 1564 wurde er Pfarrer in Jegenstorf, 1571 trat er altershalber zurück.

Quellen und Literatur

  • T. Bögli, «Jörg B.», in BZGH 22, 1960, 60-68
  • E. Walder, «Reformation und moderner Staat», in 450 Jahre Berner Reformation, 1980, 484-506
Weblinks

Zitiervorschlag

Ernst Walder: "Brunner, Jörg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010554/2003-01-24/, konsultiert am 28.03.2024.