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Schweizer Radio International

Die unter dem Namen Kurzwellendienst gegründete Tochter der schweizerischen Rundfunkgesellschaft (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, SRG), ab 1978 Schweizer Radio International, seit 2001 swissinfo/ Schweizer Radio International, strahlte ab 1935 regelmässig Spezialsendungen für Auslandschweizer über den Völkerbundsender Prangins nach Übersee aus. 1939 wurde der eigens für den Kurzwellendienst aufgebaute Sender Schwarzenburg eingeweiht. Damit sollte sich die "Stimme der Heimat" auch in der Ferne Gehör verschaffen und der zunehmenden Indienstnahme des Radios für staatliche Propaganda im Ausland entgegenwirken. Dem wachsenden Bedürfnis nach Informationen von neutraler Seite kam ab 1940 die Sendung "Chronik der Tagesereignisse" entgegen. Zu den Sendungen in den Landessprachen gesellten sich ab 1941 solche in Englisch, Spanisch und Portugiesisch.

1962 baute der Kurzwellendienst die erste internationale Nachrichtenredaktion der SRG auf und sendete im folgenden Jahr auch auf Arabisch. Angesichts der gewachsenen politischen Bedeutung des vielsprachigen SRG-Dienstes im Kalten Krieg beteiligte sich der Bund 1964 erstmals an dessen Finanzierung. Während die Kurzwellensendungen im Laufe der 1990er Jahre schrittweise abgebaut wurden, erlebte Schweizer Radio International ab Mitte der 1990er Jahre mehrere, vor allem durch neue digitale Verbreitungstechnologien ausgelöste Umbrüche. 1994 startete es ein englischsprachiges Satellitenprogramm. 1997 erweiterte es sein Angebot mit Radio-Spartenprogrammen, die das Angebot des Anfang 1998 eingestellten Telefonrundspruchs ersetzen sollten, 2007 aber wieder Radio DRS angegliedert wurden. 2000 richtete es eine Internet-Plattform ein, die seither den weltweiten Zugang zu den SRG-Programmen und zu Informationen über die Schweiz ermöglicht und seit 2007 in Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch und Spanisch angeboten wird. Mit dem 2007 in Kraft getretenen revidierten Radio- und Fernsehgesetz übernimmt der Bund mindestens die Hälfte der Kosten von Schweizer Radio International.

Quellen und Literatur

Von der Redaktion ergänzt
  • Ruppen Coutaz, Raphaëlle: La voix de la Suisse à l'étranger. Radio et relations culturelles internationales (1932-1949), 2016.
Weblinks

Zitiervorschlag

Edzard Schade: "Schweizer Radio International", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010480/2011-11-30/, konsultiert am 28.03.2024.