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Redde

Dorfwüstung im Wald, ca. 1 km südöstlich von Vaglio TI. In einem Umkreis von 500 m sind deutl. Spuren landwirtschaftl. Tätigkeit wie etwa Trockenmauern, Terrassen, isolierte Kleinbauten oder eine Tränkstelle zu erkennen. Noch aufrecht steht die im 14. Jh. bezeugte barocke Kapelle S. Clemente, ferner die Ruine eines Wohnturms von ca. 1200 mit vier Geschossen und einem flachen Satteldach. In der Nähe des Turms, der mit Schüttstein, Rauchabzug und Wandnischen bestückt ist, finden sich zahlreiche Spuren von Gebäuden, umgeben von einer Umfassungsmauer. R. ist vermutlich eine Siedlung des 1270 bezeugten Landesausbaus. Turm und Dorf waren im Besitz des Bf. von Como, der es an die Rusca verlieh. Weitere Besitzansprüche lagen bei den Canonica de Criviasca (von Capriasca). Die Siedlung wurde im Verlauf des 16. Jh. verlassen, wohl eher als Folge einer dramat. Verschlechterung der Boden- und Klimaverhältnisse und kaum wegen einer Pestepidemie.

Quellen und Literatur

  • W. Meyer, Burgen der Schweiz 2, 1982, 58

Zitiervorschlag

Werner Meyer: "Redde", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010456/2013-08-20/, konsultiert am 29.03.2024.