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Wünnewil-Flamatt

Politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Sensebezirk. Die Gemeinde besteht aus dem Haufendorf Wünnewil an der Taferna und dem Strassendorf Flamatt an der Sense sowie zahlreichen Streuweilern. 1228 Vilar Vuinum, bis 1973 offizieller Name Wünnewil, seit 1974 Wünnewil-Flamatt. 1811 594 Einwohner; 1850 885; 1900 1160; 1950 2153; 1970 3652; 2000 4916.

Das Gebiet von Wünnewil-Flamatt wurde zwischen dem 8. und dem 10. Jahrhundert alemannisiert. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte Wünnewil-Flamatt zur Alten Landschaft der Stadt Freiburg. 1225 wird Wünnewil-Flamatt als selbstständige Pfarrei des Dekanats Freiburg erwähnt. Der Bau der Kirche in Wünnewil fällt ins 13. Jahrhundert (1264 Patrozinium der heiligen Margaretha). Nach der Reformation wurde das alte Pfarreigebiet 1534 durch Zuteilung von Flamatt, Eggelried und Sensebrücke erweitert. Bis zur Neuregelung der Pfarreigrenzen 1894 bestand die Pfarrei aus einem oberen und einem unteren Teil. 1776 wurde im mehrheitlich katholischen Wünnewil eine Kirche geweiht, die 1968 abgebrochen wurde. Der Bau der heutigen Kirche erfolgte 1932-1933. In Flamatt wanderten ab dem frühen 19. Jahrhundert reformierte Berner ein, die 1853 eine reformierte Diasporaschule ins Leben riefen. Diese wurde 1976 mit der allgemeinen öffentlichen Schule zusammengelegt. Die reformierte Kirchgemeinde Wünnewil-Flamatt-Ueberstorf entstand 1999 (1965 Davidskirche in Flamatt). Die Katholiken Flamatts verfügen seit 1963 über ein Rektorat und seit 1972 über ein Kirchenzentrum. 1831 wurde Wünnewil-Flamatt eine politische Gemeinde. In den 1980er Jahren setzte in der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde eine starke Wohnbautätigkeit ein. Seit 1969 ist Wünnewil Standort einer Sekundarschule, die 1973 zur Orientierungsschule ausgebaut wurde. In Flamatt und im Tafernatal siedelten sich ab den 1960er Jahren zahlreiche Industrie- und Dienstleistungsbetriebe an. Die Gemeinde ist durch die Eisenbahnlinie Bern-Freiburg-Lausanne (Bau 1856-1862), die Kantonsstrasse durch das Mühletal (ab Mitte des 18. Jh.) und die Autobahn A12 (Eröffnung 1981) erschlossen. Geografisch blieb sie bis 1976 zweigeteilt. Durch eine Grenzkorrektur zwischen den Gemeinden Wünnewil-Flamatt, Bösingen und Schmitten wurden die beiden Teile vereinigt.

Quellen und Literatur

  • P. Boschung, Die Gesch. der Gem. Wünnewil-Flamatt, 1978
  • O. Schneuwly, Wünnewil-Flamatt, 1993
  • A. Thürler, Gesch. der Pfarrei Wünewil (1200-1997), Typoskript, 1997 (StAFR)
  • Sensebez. 1848-1998, 1998

Zitiervorschlag

Moritz Boschung: "Wünnewil-Flamatt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001040/2013-11-26/, konsultiert am 28.03.2024.