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FlaviusStilicho

um 360, 22.8.408 Ravenna. Sohn eines zum Christentum konvertierten Vandalen und Offiziers unter Kaiser Valens. Flavius Stilicho hatte mehrere Ämter inne, bevor er 392 zum obersten militärischen Befehlshaber (magister utriusque militiae) von Kaiser Theodosius befördert wurde. Auf dem Totenbett ernannte ihn dieser 395 zum Vormund von Honorius, seinem jüngsten Sohn und späteren Kaiser des Weströmischen Reichs. Mehrmals besiegte Flavius Stilicho die Barbaren. Als der Westgote Alarich, der vom Hof von Konstantinopel nach Illyrien beordert worden war, Italien bedrohte, zog Flavius Stilicho 401 seine Truppen am Rhein, an der Donau und an der rätischen Grenze ab, so dass die Schweiz fortan frei von römischen Truppen war. Über die ungeschützten Grenzen und den gefrorenen Rhein eroberte 406 eine starke Koalition germanischer Völker Gallien. Flavius Stilicho, der sich im Umfeld des Kaisers Feinde gemacht hatte, wurde ermordet.

Quellen und Literatur

  • A.H.M. Jones et al., The Prosopography of the Later Roman Empire 1, 1971, 853-858
  • J. Matthews, Western Aristocracies and Imperial Court, 21990
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ um 360 ✝︎ 22.8.408

Zitiervorschlag

Gabrielle Duchoud: "Stilicho, Flavius", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.09.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010328/2010-09-30/, konsultiert am 29.03.2024.