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Wallenbuch

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg , Seebezirk, seit 2003 mit Liebistorf und Guschelmuth Teil der politischen Gemeinde Gurmels. Wallenbuch besteht aus einem Weiler mit Kapelle, Kaplanei, Schulhaus und mehreren Höfen (1818 14; 1917 8) und bildet die einzige deutschsprachige Freiburger Enklave im bernischen Amtsbezirk Laupen. Es liegt ohne Anbindung an den öffentlichen Verkehr abseits grösserer Durchgangsstrassen. 1306 Buch, 1340 Valabuch. 1811 79 Einwohner; 1850 81; 1900 47; 1950 62; 2000 109.

Südlich des Dorfs befindet sich eine römische Anlage aus dem 1. Jahrhundert. Freiburg erwarb ab 1502 die Herrschaftsrechte, nahm 1507 mit Bern eine Grenzbereinigung vor und errichtete eine kleine, von der Staatskanzlei (im 18. Jahrhundert vom Waagmeister) verwaltete Landvogtei. Die Gemeindesatzungen datieren von 1589. Nach der Reformation wurde Wallenbuch von der Pfarrei Ferenbalm getrennt und Gurmels zugeteilt. Die Barbara- und Radigundiskapelle bestand bereits 1470; sie wurde 1599 neu erbaut und 1809-1810 umfassend renoviert. 1737 wurde eine Kaplaneipfründe gestiftet, deren Inhaber bis 1907 auch Schulunterricht erteilte. Das zu diesem Zeitpunkt erbaute Schulhaus wurde bis 1971 genutzt. Wallenbuch war 1798-1803 dem Bezirk Murten, 1803-1830 dem Bezirk Freiburg sowie 1831-1847 dem Deutschen Bezirk zugeordnet und kam 1848 zum Seebezirk. Es blieb bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts agrarisch geprägt, dann entwickelte es sich zu einer Wohngemeinde für Pendler, die in Freiburg, Murten und Laupen arbeiteten.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Kathrin Utz Tremp: "Wallenbuch", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001021/2013-08-07/, konsultiert am 28.03.2024.