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VirgilioGilardoni

13.11.1916 Mendrisio, 2.11.1989 Locarno, von Locarno. Sohn des Luigi, Lateinlehrers am Untergymnasium, aus Como, ab 1921 von Locarno, und der Luigia geb. Ferrario. 1) 1942 Lilian Hermann, Schauspielerin, 2) 1967 Lidia Bianda. 1935 Lehrerpatent am Lehrerseminar Locarno. Anschliessend studierte G. Philosophie an der Kath. Univ. Mailand, wurde aber 1939, kurz vor Abschluss der Dissertation, vom faschist. Regime ausgewiesen. Er liess sich in Locarno nieder und wirkte als Forscher, Publizist und Verfasser von Filmdrehbüchern. 1946-49 war er Redaktor der Zeitung "Il lavoratore", des Organs der Tessiner Arbeiter- und Bauernpartei (später Partei der Arbeit). Das Engagement für die linke Politik hielt sich sein ganzes Leben lang.

Nach 1950 veröffentlichte G. Bücher zur Kunstgeschichte (u.a. "Il gotico" 1951, "L'impressionismo" 1951, "Corot" 1952), richtete Ausstellungen ein und initiierte zahlreiche kulturelle Unternehmungen. 1962-89 leitete er das von ihm selbst gegr. Opera svizzera dei monumenti d'arte (Osma), welches die Tessiner Kunstdenkmäler-Bände herausgibt. Die Gründung der Zeitschrift "Archivio storico ticinese" 1960, die er bis zu seinem Tod leitete, markierte eine Ausweitung von G.s Interessen auf die Geschichte von Politik und Kultur. Ihr widmete er verschiedene Arbeiten und Aufsätze (v.a. zum 19. Jh. im Tessin und zu Gestalten wie Romeo Manzoni und Carlo Battaglini). Neben seiner vielseitigen Forscheraktivität unterrichtete er ab den 1950er Jahren an der Kant. Handelsschule Bellinzona und dann am Lehrerseminar Locarno. Als ein im moral. und zivilen Bereich engagierter Intellektueller mit einem umfangreichen und facettenreichen Werk war G. einer der markantesten Persönlichkeiten im kulturellen Leben des Tessins nach dem 2. Weltkrieg.

Quellen und Literatur

  • Il Romanico, 1967
  • Kdm TI 1-3, 1972-83
  • S. Bianconi, «Notizia biobibliografica di uno storico cisalpino», in Lombardia elvetica, 1986, 357-373 , (mit Werkverz.)
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Zitiervorschlag

Fabio Dal Busco; Chiara Orelli: "Gilardoni, Virgilio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.09.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010181/2007-09-06/, konsultiert am 28.03.2024.