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GiuseppeRensi

31.5.1871 Villafranca di Verona (Veneto), 14.2.1941 Genua, ital. Staatsangehöriger, ab 1903 auch von Bellinzona. Sohn des Gaetano, Arztes, und der Emilia geb. Wallner, österr. Herkunft. Lauretta Perucchi, Lehrerin, Schulinspektorin und Journalistin, von Ascona. Stud. der Rechtswissenschaften in Padua, 1893 Promotion in Rom. 1895 übernahm R. in Mailand die Leitung der sozialist. Zeitung "Lotta di classe" und schrieb auch für die Zeitschrift "Critica sociale". Nach den Mailänder Unruhen von 1898 floh er ins Tessin. Er liess sich in Bellinzona und danach in Lugano nieder, arbeitete als Advokat, aber v.a. als Redaktor der Zeitungen "Il Dovere" und "Azione". 1906-14 war er Chefredaktor der Zeitschrift "Coenobium". 1902 erschien sein Werk über die schweiz. Institutionen "Gli 'anciens régimes' e la democrazia diretta". 1905 wurde er für die sozialist. Partei in den Tessiner Gr. Rat gewählt, trat aber bald darauf zurück, um das Amt des Protokollführers des Gr. Rats und des Staatsrats zu übernehmen. 1909 kehrte er nach Italien zurück und widmete sich philosoph. Studien; er lehrte an verschiedenen ital. Universitäten und war von 1918-30 o. Prof. für Moralphilosophie in Genua. 1926 erhielt R. eine Privatdozentur an der Univ. Genf, doch das Regime hinderte ihn an der Ausreise. Wegen seiner Ablehnung des Faschismus bekam er an der Universität Schwierigkeiten und wurde 1934 entlassen. In seinem eigenwilligen und vielfältigen philosoph. Denken zeigen sich Skeptizismus und Nihilismus als Signum seiner Epoche.

Quellen und Literatur

  • N. Emery, Giuseppe R., 2001
  • A. Castelli, Un modello di Repubblica: Giuseppe R., la politica, la Svizzera, 2004
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Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Rensi, Giuseppe", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2012, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010150/2012-02-08/, konsultiert am 28.03.2024.