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Jeuss

Ehemalige politische Gemeinde FR, Seebezirk, seit 2016 Teil der Gemeinde Murten. Strassendorf auf einer nach Süden offenen Schotterterrasse, zwischen dem Biberental und dem Galmwald. 1340 Juentes. 15.-17. Jh. 25-50 Einw.; 1811 125; 1850 195; 1900 216; 1950 262; 2000 395. Der Name J. ist gallo-rom. Ursprungs, seine Deutung ist ungeklärt. 1363 gehörte J. zu den Gütern der Gf. von Thierstein, 1422 kam es zur Alten Landschaft Freiburg. In der Reformation trat J., das vorher nach Gurmels kirchgenössig war, zum neuen Glauben über und wurde der Kirchgem. Murten zugeteilt. Die 1334 erw. Schmiede ist eine der ältesten Landschmieden der Region. Seit 1719 ist in J. eine Wirtschaft bezeugt. Nach 1845 wurde im Dorf eine Käserei eingerichtet. 1691 baute die Gem. ein Schulhaus. Das bestehende Gebäude entstand 1907. Das Galmgut, das zu Beginn des 21. Jh. als Altersheim genutzt wurde, entstand 1737-38 als Pachthof des Schultheissen von Murten. 1803-30 gehörte J. zum Bez. Freiburg, 1831-47 zum Dt. Bezirk und seit 1848 zum Seebezirk. Bis in die 1860er Jahre lag das Dorf an der regionalen Strassenachse Murten-Gurmels (heute Busverbindung J.-Murten). 2000 waren 91% der Bevölkerung deutsch-, 4% französischsprachig.

Quellen und Literatur

  • J.-P. Anderegg, Die Bauernhäuser des Kt. Freiburg 1, 1979
  • Kdm FR 5, 2000, 374-377
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Hermann Schöpfer: "Jeuss", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001006/2016-09-23/, konsultiert am 28.03.2024.