de fr it

EmoriUeki

14.2.1857 Tosa (Japan), 23.1.1892 Tokio. Sohn des Naoe, Kanzlisten. Emori Ueki stand von Jugend an im Banne grosser Reformer wie Fukuzawa Yukichi und Itagaki Taisuke, dem er 1881 bei der Gründung der ersten politischen Partei Japans, der Freiheitspartei, half. Ausserdem war er Christ. Als Theoretiker, Publizist, Agitator und einer der führenden Köpfe der Bewegung für Freiheit und Volksrechte vertrat Ueki radikale soziale Anliegen wie die Reform des Familiensystems oder die Gleichberechtigung der Frau. 1890 wurde er Mitglied des ersten japanischen Parlaments. Sein plötzlicher Tod legt den Verdacht auf Giftmord nahe. Bemerkenswert ist sein Gedicht "Die Schweizer Unabhängigkeit" in 20 Strophen aus dem Jahr 1887. Es handelt von Wilhelm Tell, Arnold von Melchtal und vom Aufstand gegen Österreich. Ueki stützte sich auf Quellen aus dem Umkreis des amerikanischen Unabhängigkeitskampfs, vielleicht auch auf erste Übersetzungsversuche ins Japanische von Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" in den 1880er Jahren.

Quellen und Literatur

  • W. Schamoni, «Wilhelm Tell in der japan. Provinz», in Asiat. Stud. 55, 2001, 27-35 (mit Übersetzung des Gedichts)
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 14.2.1857 ✝︎ 23.1.1892

Zitiervorschlag

Eduard Klopfenstein: "Ueki, Emori", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043942/2013-02-15/, konsultiert am 29.03.2024.