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AbdullahDjevdet

9.9.1869 Arapkir (Türkei), 29.11.1932 Istanbul, türk. Kurde. Sohn des Ömer Vasfi Efendi, Bataillonssekretärs. Dreimal verheiratet. Schulzeit in Mamuretülaziz; Medizinstud. und Doktorat in Istanbul. 1889 war D. Mitbegründer der nationaltürk. Reformpartei Einheit und Fortschritt. Vor Verfolgung durch Sultan Abdulhamid II. flüchtete er 1897 nach Genf, wo er bei den Zeitschriften "Osmanli" und "Kürdistan" mitarbeitete, 1904 die Zeitschrift "Idschtihad" gründete und als Dichter und Übersetzer (Schillers "Wilhelm Tell") tätig war. Er setzte sich für polit., soziale und religiöse Freiheit im osman. Reich ein. 1904 wurde er auf osman. Druck hin ausgewiesen, liess sich zuerst in Kairo, ab 1911 in Istanbul nieder. Vom jungtürk. Regime wegen religionskrit. Schriften bedrängt, bat er 1912 um Aufenthalt in der Schweiz, der ihm verweigert wurde. Nach dem 1. Weltkrieg stand D. dem probrit. kurdischen Nationalismus nahe, danach dem Kemalismus. D. war geprägt vom westl. Materialismus und Biologismus.

Quellen und Literatur

  • Encyclopédie de l'Islam, Suppl., 1934, 55-60
  • M.S. Hanioglu, Bir Siyasal Düsünür olarak Abdullah Cevdet ve Dönemi, 1982
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Lebensdaten ∗︎ 9.9.1869 ✝︎ 29.11.1932

Zitiervorschlag

Hans-Lukas Kieser: "Djevdet, Abdullah", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/035319/2005-02-08/, konsultiert am 28.03.2024.