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EtienneClavière

29.1.1735 Genf, 8.12.1793 Paris, ref. Sohn des Jean-Jacques, Tuchhändlers aus der Dauphiné, der 1735 das volle Genfer Bürgerrecht erhielt. Marthe Louise Garnier, Tochter des Jean-Louis, Genfer Citoyens (Patrizier). Kaufmänn. Lehre in Christian-Erlangen (Bayern, heute Erlangen), danach Teilhaber der Firma Cazenove, Clavière et Fils. Vermittler seitens der Genfer Bourgeois bei den polit. Unruhen von 1766-68, wurde C. einer der Führer der Représentants. Ab 1770 sass er im Rat der Zweihundert und war Mitglied der Gesetzeskommission. Als Mitglied des Sicherheitsausschusses anlässlich der Revolution von 1782 wurde er nach der Kapitulation der Bourgeois aus Genf verbannt. In Neuenburg tat er sich mit Jacques-Pierre Brissot und Gf. Mirabeau zusammen, versuchte eine Kolonie von Genfer Emigranten in Irland zu gründen, rief 1787 in Paris mit Brissot die Société gallo-américaine ins Leben, gründete 1788 die Compagnie royale d'assurances sur la vie und war Präs. der Société des Amis des Noirs. Als enger Mitarbeiter von Mirabeau attackierte er die Politik von Jacques Necker. Zuerst Ersatzmitglied der Legislative, war C. von März bis Juni 1792 und von Aug. 1792 bis Juni 1793 Finanzminister. Als Mitglied der provisor. Regierung unterzeichnete er das Todesurteil Kg. Ludwigs XVI. Mit den Girondisten am 2.6.1793 festgenommen, verübte C. im Gefängnis Selbstmord.

Quellen und Literatur

  • J. Bénétruy, L'atelier de Mirabeau, 1962
  • A. Gür, «Quête de la richesse et critique des riches chez Etienne C.», in Etre riche au siècle de Voltaire, 1996, 97-115
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Zitiervorschlag

André Gür: "Clavière, Etienne", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.12.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025651/2003-12-22/, konsultiert am 29.03.2024.