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Bregenz

Landeshauptstadt des österr. Bundeslandes Vorarlberg. 1754 1'800 Einw.; 2001 26'752. Der Hauptort der kelt. Vindeliker wurde 15 v.Chr. nach der Eroberung durch die Römer ein Handels- und Verkehrszentrum (Brigantium), seit dem 3. Jh. wiederholt von den Alemannen zerstört und gegen Ende des 5. Jh. endgültig erobert. Der um 610 von Kolumban und Gallus missionierte Ort wurde Residenz der rings um den Bodensee begüterten Gf. von B., die mit dem Kloster St. Gallen um die Macht in der Region rangen. Nach deren Aussterben folgten gegen Ende des 12. Jh. die Gf. von Montfort, die Stadt und Herrschaft 1451/1523 an die Habsburger verkauften. Als ein Stützpunkt schwäb. Adels war B. wiederholt in die Kämpfe der Habsburger mit der Eidgenossenschaft verwickelt (1408, 1499). Die Habsburger förderten den Ort als wirtschaftliches, militärisches und Verwaltungs-Zentrum (im 20. Jh. auch Landeshauptstadt), dessen Hafen auch für die Eidgenossenschaft von Bedeutung war (Ausfuhr von Salz, Getreide und Rebstecken). Am Aufbau einer Industrie wirkten seit dem 18. Jh. auch Schweizer Unternehmen mit (1764 Woll-, Leinwand- und Kottonfabrik des Kaspar von der Trave aus Rorschach; 1887 Maggi aus Kemptthal; Elektra von Friedrich Wilhelm Schindler). Das im 11. Jh. gegr. Benediktinerkloster Mehrerau, 1806 aufgehoben, wurde 1854 von Wettingen neu besiedelt. 1906-41 fanden die Benediktiner von Beinwil-Mariastein in B. Aufnahme (Schlösschen Babenwohl, heute Landesbibliothek). Die viel besuchte Festspielstadt (seit 1946) übt heute auch auf die benachbarte Schweiz eine besondere Ausstrahlungskraft aus.

Quellen und Literatur

  • B. Bilgeri, B., Gesch. der Stadt, 1980
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Zitiervorschlag

Karl Heinz Burmeister: "Bregenz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.01.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007032/2003-01-30/, konsultiert am 28.03.2024.