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AlfredRasser

Werbeplakat für die Aufführung des Stücks HD Soldat Läppli im Corsotheater in Zürich. Nach einem Entwurf von Lindi, 1946, lithografiert von der Druckerei E.J. Kernen in Bern (Schweizerische Nationalbibliothek).
Werbeplakat für die Aufführung des Stücks HD Soldat Läppli im Corsotheater in Zürich. Nach einem Entwurf von Lindi, 1946, lithografiert von der Druckerei E.J. Kernen in Bern (Schweizerische Nationalbibliothek). […]

29.5.1907 Basel, 18.8.1977 Basel, katholisch, dann konfessionslos, Franzose, ab 1917 von Basel. Sohn des Emil und der Berta geborene Stump. 1) 1932 Adele Schnell, Tochter des Arnold, 2) 1947 Annemarie Rossellat, Schauspielerin, Tochter des Eduard Emile. 1922-1925 kaufmännische Lehre in Basel. Nach ersten literarischen Versuchen erhielt Alfred Rasser 1928-1930 bei Oskar Wälterlin am Konservatorium Basel Schauspielunterricht. 1929-1935 führte er ein Malergeschäft und gründete 1930 in Dornach eine eigene Theatertruppe. 1934 bestand Rasser die Schauspielerprüfung und hatte in Charles Ferdinand Vauchers Truppe der Gegenwart im Küchlin-Theater und im Stadttheater Basel erste Erfolge. Als Kabarettist trat er 1935 erstmals im Resslirytti in Basel auf. 1935-1941 war Rasser Mitglied des Zürcher Cabaret Cornichon. Ab 1938 wirkte er in zahlreichen Filmen mit, unter anderem 1938 in "Füsilier Wipf" und 1940 in "Die missbrauchten Liebesbriefe". Am Corso-Theater in Zürich spielte er 1940 in "Gilberte de Courgenay" und trat 1941 auch am Schauspielhaus und 1942 am Bernhard-Theater in Zürich auf. Ab September 1942 inszenierte Rasser Otto Müllers "Dr Basler Pygmalion", eine Bearbeitung George Bernard Shaws, im Küchlin-Theater.

1943 gründete er das Cabaret Kaktus, mit dem er bis 1951 in Basel, Zürich und auf Gastspiel-Tourneen auftrat. 1952-1975 spielte Rasser in Solo- sowie in Theater- und Opernproduktionen in der ganzen Schweiz, im Elsass und in Süddeutschland. Seine Chinareise im Herbst 1954 brachte ihm 1954-1955 einen Boykott mit Annullierung von Verträgen ein. 1967-1975 sass Rasser als LdU-Vertreter des Kantons Aargau im Nationalrat, wo er für Friede, soziale Gerechtigkeit und Kultur eintrat. Schon für sein erstes Programm im Basler Resslirytti hatte Rasser die Jarosłav Hašeks bravem Soldaten Schwejk nachempfundene Gestalt des Hilfsdienstsoldaten Theophil Läppli kreiert. Sie wurde zur Hauptfigur seines zwischen Kabarett und Volkstheater angesiedelten Volksstücks "HD-Soldat Läppli" (1945, verfilmt 1959), dem 1947 "Demokrat Läppli" (verfilmt 1961), 1949 "Weltbürger Läppli", 1958 "Millionär Läppli" und 1970 "Zivilverteidiger Läppli" folgten.

Quellen und Literatur

  • F. Rueb, Alfred Rasser, 1975
  • TLS, 1464 f.
Von der Redaktion ergänzt
  • Baumann, Werner: «Läppli in China», in: NZZ Geschichte, 41, 2022, S. 82-91.
Weblinks
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GND
VIAF

Zitiervorschlag

Hansruedi Lerch: "Rasser, Alfred", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006540/2011-12-16/, konsultiert am 28.03.2024.