Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) ist ein wissenschaftlich erarbeitetes, vernetztes, aktuelles und multimediales Fachlexikon zur Schweizer Geschichte. Es versteht sich sowohl als verlässliche Forschungsinfrastruktur für die wissenschaftliche Gemeinschaft wie als umfassende und attraktive Informationsdienstleistung für die breite Öffentlichkeit. Seine Inhalte werden in allen vier Landessprachen angeboten: in identischer Form auf Deutsch, Französisch und Italienisch; als Teilausgabe auf Rätoromanisch.

Prinzipien

Wissenschaftlich

Das HLS wird gemäss den Standards der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung produziert. Dies bestimmt sowohl die Auswahl der Produzentinnen und Produzenten (Autorinnen und Autoren, Beraterinnen und Berater etc.) als auch deren Zusammenwirken in definierten Prozessen und Strukturen. Die inhaltliche Argumentation soll diskursiv, transparent und intersubjektiv nachvollziehbar sein, die wissenschaftlichen Verantwortlichkeiten werden offengelegt.

Vernetzt

Das HLS positioniert sich als Teil eines Netzwerks der historischen Wissenschaften und deren Nachbardisziplinen. Es baut aktiv Kooperationen mit Partnerinstitutionen auf und vernetzt die Inhalte systematisch mit anderen Datenbanken und Informationsressourcen. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten so einen direkten Zugang zu ausgewählten Angeboten von anerkannten, wissenschaftlich arbeitenden Institutionen.

Aktuell

Dem unausweichlichen "Alterungsprozess" der Inhalte begegnet das HLS durch ein Monitoring (publizierte Forschungsergebnisse, Ereignisse), dessen Resultate im Rahmen seiner Ressourcen in eine durch Kriterien gesteuerte Aktualisierung ins Lexikon einfliessen.

Mehrsprachig

Das HLS als nationales Fachlexikon zur Schweizer Geschichte bekennt sich in Organisation und Dienstleistungen zur Mehrsprachigkeit. Die in Deutsch, Französisch und Italienisch sowie als Teilausgabe auf Rätoromanisch angebotenen Inhalte reflektieren die kulturelle Vielfalt der Schweiz und die unterschiedlichen historischen Realitäten ihrer Landesteile und Kulturräume. Ein besonderes Augenmerk gilt der mehrsprachigen historischen Begrifflichkeit.

Multimedial

Das HLS versucht das Zusammenwirken und die Anwendung verschiedenster Medien wie Text, Bild, Film, Ton und Infografik als Träger von Inhalten bewusst zur Informationsvermittlung zu nutzen. Multimediale Inhalte gelten dabei nicht als illustrative Begleitelemente des nach wie vor zentralen Mediums Text, sondern als eigenständige Beiträge. Sie sind über Metadaten und Suchfunktionen erschlossen und bilden so einen unabhängigen Zugang zum Lexikonkorpus.

Gegenstand

Räumliche Dimension

Das HLS stellt in erster Linie die Geschichte des Raumes bzw. der Räume dar, die heute die Schweiz ausmachen. Es bezieht dabei die voreidgenössische Zeit in Territorien, die erst später zur Eidgenossenschaft gestossen sind, mit ein und berücksichtigt auch jene Gebiete, welche die Eidgenossenschaft verlassen haben. Die Geschichte der Schweiz kann aber nur als Teil der europäischen bzw. der globalen Geschichte betrieben werden. Deshalb erhält die Darstellung der engen Verflechtungen und Austauschprozesse der Schweiz mit dem Ausland ein besonderes Gewicht.

Zeitliche Dimension

Das HLS behandelt die Humangeschichte von den ersten altsteinzeitlichen Belegen bis in die Gegenwart.

Thematische Dimension

Das HLS ist einer umfassenden Geschichtsbetrachtung verpflichtet und gewichtet die Bereiche Staat-Herrschaft-Politik, Gesellschaft-Bevölkerung-Lebensweisen, Wirtschaft, Kultur-Wissen-Religion sowie Umwelt-Raum-Siedlung in etwa gleich. Eingang finden zudem spezifische Themen der Geschichtswissenschaft und ihrer Selbstreflexion (Historiografie, Geschichtstheorie, Methodik).

Inhalt

Fundament und Ausgangspunkt der Online-Version bilden die etwas über 36'000 Artikel der Druckausgabe (publiziert von 2002 bis 2014). Diese werden laufend thematisch erweitert, konzeptionell erneuert, konsequent verlinkt und multimedial an die Anforderungen des neuen Mediums angepasst. Gleichzeitig wird dank enger Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft und konsequenter Orientierung am neuesten Forschungsstand das Lexikonkorpus systematisch ergänzt.

Das HLS steuert das inhaltliche Wachstum. Die Platzzumessung und der Grad der multimedialen Ausstattung eines jeden Artikels orientieren sich an der Bedeutung des behandelten Themas und den lexikografischen Richtlinien. Eine Relevanzhierarchie soll erkennbar sein. Um die Auffindbarkeit der Informationen zu optimieren und eine gewisse Vergleichbarkeit der Artikel untereinander zu garantieren, ist deren Aufbau durch Konzepte, Schemata und Dispositionen weitgehend vorgegeben.

Die HLS-Artikel gliedern sich in vier Kategorien:

- Themen
- Personen
- Familien
- Orte & Räume

Erarbeitungsmodell

Das HLS versteht sich als Gemeinschaftswerk von Historikerinnen und Historikern. Es basiert auf einem systematisch organisierten Zusammenspiel einer wissenschaftlich ausgebildeten Redaktion mit qualifizierten Autorinnen und Autoren, Beraterinnen und Beratern sowie fachlich und sprachlich versierten Übersetzerinnen und Übersetzern.

Das HLS folgt dem Prinzip der individuellen wissenschaftlichen Autorität und Verantwortlichkeit; die Autorinnen und Autoren zeichnen ihre Artikel.

Data Policy

Als Unternehmen der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) unterstützt das HLS deren Massnahmen hinsichtlich der Verwirklichung von Open Science. Die Data Policy der SAGW, die Zugang, Beschreibung, Präsentation, Sicherung und Wiederverwendung von Daten regelt, ist auch für das HLS massgebend.